Diese 5 Kriterien sollten Sie bei der Auswahl eines OPC Servers im Blick haben
OPC Server bilden die Basis produktionsnaher Software. Durch OPC wird die Herstellerunabhängigkeit geschaffen und der Zugriff auf verschiedenste Steuerungssysteme möglich. Bei der Auswahl eines geeigneten OPC Servers bietet der Markt eine gute Auswahl. Direkt von den Hardwareherstellern sowie von Drittanbietern. Aber nicht alle OPC Server sind empfehlenswert. Was sind die Auswahlkriterien?
1. OPC UA
Wie wichtig ist OPC UA für IoT und Industrie 4.0?
Der Erfolg von OPC basiert auf dem OPC DA 2.05a Standard. Lange Jahre war es genau dieser Standard, den man mit dem Kürzel OPC gemeint hat. Heute setzt sich mehr und mehr der Nachfolger OPC UA durch. OPC UA bietet mit seiner Plattformunabhängigkeit deutliche Vorteile bei der Herstellung industrieller Konnektivität. Durch die Abkehr von Microsoft Kerntechnologien hin zu Basis Internet-Technologien werden OPC UA Server auf beliebigen Geräten und Datentransfer über Netzwerkgrenzen hinweg möglich.
Die OPC UA Implementierung, zumindest des DA-Modells, ist daher eines der wichtigsten Kriterien. Mit OPC UA ist der OPC Server für die Zukunftsthemen IoT, IIoT und Industrie 4.0 gerüstet und garantiert die einfache Verarbeitung wertvoller Prozessdaten in diversen Anwendungen.
2. Sicherheit über Zertifikate
Wie kann der OPC Server vor Angriffen geschützt werden?
Bei vielen industriellen Kommunikationsprotokollen wurde in der Vergangenheit auf Authentifizierung verzichtet oder sie wurde vernachlässigt. Grund war eine bis dahin überschaubare Risikolage. Heute weiß man durch diverse Vorfälle, dass auch oder eben gerade Industrieanlagen im Fokus von Angriffen stehen.
Der OPC UA Standard definiert dafür gut durchdachte Sicherheitsmechanismen mit Zertifikaten. Der Schutz von Verbindungen über Zertifikate ist im Internet seit Jahren ein anerkannter und funktionierender Sicherheitsmechanismus.
Ein OPC Server, der OPC UA implementiert sollte daher in jedem Fall auch diese oder gleichwertige Authentifizierungsmöglichkeiten bieten. Ohne Authentifizierung wird der OPC UA Server zum Sicherheitsrisiko, da er Datenpunkte frei zum Lesen und teilweise auch zum Schreiben bereitstellt.
3. Einfache Konfiguration
Wie erfolgt die Konfiguration eines OPC Servers unternehmensweit am besten?
Ein OPC Server ist die Basis vieler Industrie-Anwendungen, aber auch meist nur ein kleiner Teil vom großen Ganzen. Umso mehr ist es hilfreich, wenn der OPC Server schnell und einfach zu konfigurieren ist und damit nicht zu viel Aufmerksamkeit auf sich zieht. Daraus ergibt sich fast automatisch eine höhere Akzeptanz bei den betreuenden Technikern. Eine komplizierte Konfiguration endet schnell in einer statischen Insellösung. Eine einfache, transparente und schnell erlernbare Konfiguration macht den OPC Server zur Chance auf eine gelebte Mitwirkung bei der Digitalisierung.
4. Diagnosemöglichkeiten
Worauf muss bei der Diagnose eines OPC Servers geachtet werden?
Nahezu kein technisches System erreicht eine Verfügbarkeit von hundert Prozent. Umso wichtiger ist es, im Falle eines Problems schnell informiert zu werden sowie gute Möglichkeiten zur Diagnose zu haben. Die Diagnose eines OPC Servers sollte den Verbindungsstatus zu den angebundenen Steuerungssystemen im Fokus haben. Gute Möglichkeiten bieten dazu eigens vom OPC Server zur Verfügung gestellte Datenpunkte, die den Verbindungsstatus abbilden. Fallen Verbindungen aus, kann dies über die Datenpunkte erkannt werden. Ein detailliertes Logging auf Verbindungsbasis ermöglicht dann die Klärung des konkreten Problems. OPC Server mit schlechten Diagnosemöglichkeiten lassen den Betreiber schnell über den Status und dessen Ursache rätseln.
5. Stabilität
Wie kann die Arbeit mit einem OPC Server dauerhaft stabil eingerichtet werden?
Das Kriterium Stabilität ist trivial, aber noch immer notwendig zu erwähnen. Mit dem OPC Server sind ein oder oft auch mehrere Clients verbunden, die mit den OPC Daten arbeiten. Ein Ausfall bedeutet deswegen auch meist einen Ausfall des Clients. Aus diesem Grund wird vom OPC Server eine sehr hohe Stabilität gefordert.
Auf Windows Systemen sollte ein OPC Server daher als Dienst laufen, so dass er nicht durch Benutzeranmeldungen beeinflusst wird. Außerdem gut für die Stabilität ist eine getrennte Runtime von der Konfiguration. Im besten Fall können Konfigurationen auch ohne Neustart der Runtime übernommen werden, so dass in großen Projekten konfiguriert werden kann auch ohne die Arbeit an den Clients zu beeinträchtigen. Sind diese Anforderungen erfüllt, bleibt noch der Langzeittest oder Kunden-Referenzen zur Beurteilung der 24/7-Fähigkeit.
Es mag Einsatzfälle geben, bei denen das eine oder andere Kriterium nicht zum Tragen kommt. Soll ein OPC Server aber ein strategischer Baustein für Prozessleitsysteme, Industrie 4.0 Anwendungen oder IoT Projekte sein, dann ist ein OPC Server mit diesen Fähigkeiten eine verlässliche, gute und zukunftsfähige Basis.
Weitere Informationen:
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Lesen Sie mehr zum Einsatz des Kepware OPC Servers bei Greiner Packaging in unserem Anwenderbericht „Industriekonnektivität für Verpackungshersteller„